Die deutsche Wirtschaft geht ohne nennenswerten Rückenwind ins laufende Jahr. Nachdem Europas größter Volkswirtschaft Ende 2019 die Puste ausgegangen ist, fehlt ein kräftiger Impuls für die nächsten Monate.
Das Bruttoinlandsprodukt stagnierte nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Zeitraum Oktober bis Dezember 2019 gegenüber dem Vorquartal. Für Unsicherheit sorgt neben der US-Handelspolitik und den ungeklärten Folgen des Brexits auch die Ausbreitung des Coronavirus. Volkswirte rechnen mit einem mauen Jahresstart 2020.
Gebremst wurde die Konjunkturentwicklung nach Angaben der Wiesbadener Behörde vom Freitag vom Außenhandel. Deutschland führte in den letzten drei Monaten 2019 weniger Waren und Dienstleistungen aus als im dritten Quartal.
Die privaten und die staatlichen Konsumausgaben verloren an Dynamik. Sie dürften dem Bundeswirtschaftsministerium zufolge ihr Niveau aber in etwa gehalten haben: "Die privaten Konsumausgaben bleiben grundsätzlich eine verlässliche Stütze der Binnenkonjunktur." Der Boom der Bauinvestitionen setzte sich fort.
Europas einstige Konjunkturlokomotive zählte im vierten Quartal zu den Schlusslichtern im Euroraum. Schwächer entwickelten sich nach Daten des Statistikamtes Eurostat nur Frankreich (minus 0,1 Prozent), Italien (minus 0,3) und Finnland (minus 0,4). Insgesamt wuchs die Wirtschaftsleistung im gemeinsamen Währungsraum leicht um 0,1 Prozent zum Vorquartal.