Überraschende Wende beim bayerischen Autozulieferer Grammer: Nach der Übernahme durch den chinesischen Partner Ningbo Jifeng zieht sich der komplette Vorstand zurück. Durch die unerwartet hohe Annahmequote des Übernahmeangebots hätten sich die künftigen Eigentumsverhältnisse in der Aktionärsstruktur deutlicher verschoben als erwartet, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.
"Mit meinem Rücktritt gebe ich Aufsichtsrat und Großaktionär die Möglichkeit, grundsätzliche Entscheidungen über die künftige Ausrichtung des Unternehmens unabhängig von meiner Person zu diskutieren und damit notwendige Weichenstellungen einzuleiten", begründet Hartmut Müller seine Entscheidung in dem Schreiben. (Lesen Sie hierzu: Kommentar zum Vorstands-Rücktritt: Ausstieg mit Fragezeichen)
Neben Müller, der seit 2010 im Amt ist, treten auch seine beiden Kollegen Gerard Cordonnier (Finanzen) und Manfred Pretscher (Technik) zurück.Müller und Cordonnier wollen zum Jahresende ihre Ämter niederlegen, Pretscher im Februar 2019. Nach dem Eigentümerwechsel können sie ihre Verträge jetzt mit drei Jahresgehältern vorzeitig auflösen. Cordonnier und Pretscher sind älter als 60 Jahre, Müller ist 55.