Der Lkw- und Zugbremsen-Hersteller Knorr-Bremse hat sich gegen eine Mehrheitsübernahme des Autozulieferers Hella entschieden. Nach der eingehenden Prüfung von Produkten und Technologien kam das Management der Münchener zur Überzeugung, dass die erzielbaren Vorteile eines Zukaufs nicht ausreichten, wie es am Mittwochabend von Knorr-Bremse hieß.
Erst Ende Juni hatte das Management ein "grundsätzliches Interesse am möglichen Erwerb von rund 60 Prozent der Aktien der Hella GmbH & Co. KGaA von Mitgliedern der Gründerfamilie" bestätigt. Investoren war das allerdings sauer aufgestoßen: Knorr-Bremse-Aktien büßten danach rund ein Fünftel ihres Wertes ein. Schon am Mittwochabend nach der Absage der Pläne ging es für die Titel daher nachbörslich nach oben, am Donnerstag legten sie dann auch im Haupthandel ordentlich zu.
Der Aktienkurs kletterte zuletzt um mehr als acht Prozent auf 97,74 Euro, in der Spitze war es zuvor bis auf 99,48 Euro nach oben gegangen. Mit dem Kursplus liegen die Titel aber weiter deutlich unter dem Niveau von mehr als 110 Euro, das die Papiere noch vor der Interessensbekundung an Hella erreicht hatten.