Der weitere Wandel der deutschen Autoindustrie hin zu Digitalisierung und klimaschonenden Antrieben ist am Mittwoch erneut Thema eines "Autogipfels" von Kanzlerin Angela Merkel. An der Videokonferenz (10.30 Uhr) knapp sechs Wochen vor der Bundestagswahl sollen Vertreter von Branche, Gewerkschaften, Ländern und der großen Koalition teilnehmen. Um mehr Elektroautos auf die Straßen zu bringen, setzt die Bundesregierung unter anderem auf einen Ausbau des Ladenetzes und Kaufanreize. Nach jüngsten Vorschlägen der EU-Kommission soll der Ausstoß klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) von Neuwagen bis 2030 stärker sinken als derzeit vorgesehen.
Umweltverbände und Opposition forderten vor dem Spitzengespräch mehr Tempo bei grundlegenden Weichenstellungen. Die Nachschärfung der nationalen Klimaziele erfordere eine faktische Halbierung der Treibhausgas-Emissionen im Verkehr in den nächsten neun Jahren, sagte der Verkehrsexperte des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), Jens Hilgenberg, der Deutschen Presse-Agentur. "Dafür muss Schluss mit Taschenspielertricks sein." Klimapolitische Mogelpackungen wie Plug-In-Hybride mit Verbrennungs- und Elektroantrieb mit Steckern zum Aufladen dürften nicht weiter mit Steuergeld gefördert werden.