Baden-Baden. Die Preise für Kfz-Versicherungen dürften im kommenden Jahr steigen. Im Durchschnitt erwartet Andreas Kelb, Manager beim Rückversicherer Hannover-Rück, eine Steigerung der Beiträge um etwa drei Prozent. Zur Begründung verwies er auf hohe Unwetterschäden sowie die immer höheren Kosten pro Reparatur. Diese würden durch die teurere Technik moderner Autos verursacht.
In den zwölf Monaten bis Juni 2016 lag die durchschnittliche Schadenssumme sowohl in der Haftpflicht- als auch in der Kasko-Versicherung um rund fünf Prozent höher als ein Jahr zuvor. Die geplanten Telematik-Tarife einiger Versiicherungen werden Kelbs Ansicht nach zu keinem starken Rückgang der Schadenssummen führen. Mehr erwartet Vorstandsmitglied Michael Pickel von Assistenzsystemen und vom automatisierten Fahren. Das sei allerdings auch ein Problem für die Branche, weil damit das gesamte Prämienaufkommen in den kommenden zehn Jahren deutlich sinken dürfte.
Die Hannover Rück hat als größter Kfz-Rückversicherer für den deutschen Markt einen guten Einblick in den Markt. Führende Erstversicherer sind in Deutschland die Allianz und die Huk Coburg. Im Gegensatz zu Vergleichsportalen wie Check24 oder Verivox berücksichtigt die Hannover Rück bei ihrer Untersuchung auch Verträge von Kunden, die ihre Versicherung nicht wechseln. (dpa/swi)