Der VW-Konzern hat nach Erkenntnissen des Bundesverkehrsministeriums keine illegalen Abschalteinrichtungen in die Motorsoftware neuer Dieselautos eingefügt. Das für die Zertifizierung und Kontrolle von Auto-Emissionsstandards zuständige Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) nahm zunächst keine Stellung. Das übergeordnete Bundesverkehrsministerium teilte aber mit: "Das Kraftfahrt-Bundesamt hat zu diesen Modellen bereits in 2016 eigene Messungen, Untersuchungen und Analysen durchgeführt." Dabei bezog sich das Ministerium auf Fahrzeuge mit dem Motortyp EA 288. Die Vorwürfe gegen den Autobauer seien "nicht neu". Aber: "Unzulässige Abschalteinrichtungen konnten nicht festgestellt werden - auch nicht in Gestalt einer unzulässigen Zykluserkennung."
Der SWR hatte unter Berufung auf interne VW-Dokumente berichtet, es sei auch in neuere Dieselmotoren mit Euro-6-Abgasnorm ein Programm eingebaut worden, das erkennt, ob sich das Auto auf einem Prüfstand befindet. Bei dem Vorgängermotor EA 189, der im Herbst 2015 den Abgasskandal auslöste, hatte VW eine solche Software eingeräumt.
Nur wenn ein Testzyklus lief, reinigte die Abgasanlage in diesem Fall vollständig, während sie sonst im Betrieb auf der Straße deutlich höhere Emissionen zuließ. Auch Volkswagen dementierte die Darstellung des Berichts, es gebe eine Manipulationssoftware auch in neuen Autos. Zu den vom SWR angesprochenen internen Unterlagen äußerte sich der Hersteller nicht. (dpa/swi)
Lesen Sie auch:
VW weist Vorwürfe zurück: Keine unzulässigen Abschaltvorrichtungen in neueren Diesel-Autos
VW-Abgasskandal: Mit dem OLG Hamm verurteilt weiteres Gericht VW zu Schadenersatz
Streit um Talkshow-Äußerung: Dieselprozess ohne VW-Chef Diess
Aus dem Datencenter:
Die 20 Marken mit den höchsten Dieselanteilen - August 2019 in Deutschland