Momentan müssen weder der ehemalige VW-Chef Martin Winterkorn noch andere Beschuldigte fürchten, aufgrund des Abgas-Skandals im Gefängnis zu landen. "Es hat sich für uns im Laufe der bisherigen Ermittlungen kein Haftgrund ergeben", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig. Keiner der 37 Beschuldigten habe bislang versucht, sich dem Ermittlungsverfahren zu entziehen. Die Münchner Staatsanwaltschaft hatte im Zuge der Ermittlungen gegen die VW-Tochter Audi kürzlich erstmals in Deutschland einen Beschuldigten verhaftet.
Die Staatsanwaltschaft hatte schon Ende Januar erklärt, es gebe "zureichende tatsächliche Anhaltspunkte" dafür, dass Winterkorn früher als von ihm öffentlich behauptet Kenntnis von der "manipulierenden Software und deren Wirkung gehabt haben könnte". Der Konzernchef war im September 2015 kurz nach dem Bekanntwerden des Skandals zurückgetreten. In seiner Rücktrittserklärung hatte er aber beteuert, sich "keines Fehlverhaltens bewusst" zu sein.