Das Präsidium des VW-Aufsichtsrates hat eine Festlegung auf eine vorzeitige Vertragsverlängerung für Konzernchef Herbert Diess vermieden. In der Sitzung vom Dienstagabend machte der innerste Machtzirkel des weltgrößten Autokonzerns einen Bogen um die in der Öffentlichkeit schwelende Frage nach dem Vertrauen in den 62-jährigen Manager. Wie aus Teilnehmerkreisen hervorging, soll es nicht im Kern um eine Vertragsverlängerung für Diess gegangen sein, die dieser dem Vernehmen nach erneut ins Spiel gebracht hatte.
Am Mittwochvormittag verlor die im Dax notierte Vorzugsaktie der Wolfsburger rund zwei Prozent. Der Dax verlor rund ein halbes Prozent, der Index der europäischen Autobauer und -zulieferer rund ein Prozent. Am Vortag hatte das VW-Papier 4,3 Prozent zugelegt.
Keine Nachrichten seien in diesem Fall gute Nachrichten, schrieb JPMorgan-Analyst Jose Asumendi in einer ersten Einschätzung. Es seien keine wichtigen Beschlüsse bekannt geworden, und so zähle für ihn das wiederholte Bekenntnis der Eigentümerfamilien zu Herbert Diess als Vorstandschef des Konzerns.