Der Abgas-Skandal bei Volkswagen nimmt auch mehr als zwei Jahre nach seinem Beginn kein Ende. Wegen unzulässiger Abgastechnik ordnete das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) nun auch beim VW-Geländewagen Touareg einen Rückruf an. Davon seien in Deutschland 25.800 und weltweit insgesamt 57.600 Fahrzeuge betroffen, teilte das KBA mit.
Betroffen seien VW Touareg mit einem Drei-Liter-Motor und der neuen Euro-Norm 6. Die Produktion von Neufahrzeugen habe Volkswagen bereits umgestellt. Eine von VW vorgelegte neue Version der Abgas-Software sei vom KBA inzwischen geprüft und freigegeben worden. Ein VW-Sprecher sagte, betroffen seien die Modelljahre 2014 bis 2017. Das KBA hatte die Information über den Rückruf bereits am vergangenen Freitag auf seine Homepage gestellt.
Die Behörde stellte bei den Touareg-Dieselautos zwei unzulässige Abschalteinrichtungen der Abgasreinigung fest. Zum einen springt demnach auf dem Prüfstand eine "schadstoffmindernde Aufwärmstrategie" an, die dann aber auf der Straße überwiegend nicht aktiviert werde. Zum zweiten sei bei Fahrzeugen mit SCR-Abgaskatalysator eine Strategie eingesetzt worden, die unter bestimmten Bedingungen die Nutzung der Harnstofflösung AdBlue unzulässig einschränkt.
Ein SCR-Katalysator gilt eigentlich als modernste Lösung für eine bessere Abgasreinigung. Zusammen mit der AdBlue-Lösung, die in den Abgasstrom eingespritzt wird, werden dabei die gesundheitsschädlichen Stickoxide reduziert und zurück in Stickstoff umgewandelt.