Die seit Monaten in Aussicht gestellten Hardware-Nachrüstungen von Diesel-Autos mit zu hohen Schadstoffwerten in Deutschland können starten. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) erteilte nach Darstellung des Bamberger Technologie-Anbieters Dr Pley am Freitag die erste Allgemeine Betriebserlaubnis zur Dieselnachrüstung. Diese betreffe Nachrüstsätze für Volvo-Modelle. Demnächst seien auch Genehmigungen für Fahrzeuge von Daimler und BMW zu erwarten.
Es ist den Angaben zufolge das erste Mal, dass ein solches System in Deutschland zugelassen worden sei. Zuvor hatten der "Spiegel" und der "Bayerische Rundfunk" darüber berichtet. Ziel ist es, dass nachgerüstete Fahrzeuge von Fahrverboten ausgenommen werden können. Die Umrüstungen am Motor sind Teil eines Maßnahmenpakets der Regierung für bessere Luft. Nach den Vorgaben des KBA dürfen die umgerüsteten Autos im Realbetrieb noch 270 Milligramm Stickoxid je Kilometer ausstoßen, um von Fahrverboten verschont zu werden.
2018 war die Luftverschmutzung durch Diesel-Abgase trotz weiterer Verbesserungen noch in 57 deutschen Städten zu hoch gewesen. Der EU-Grenzwert für gesundheitsschädliches Stickstoffdioxid (NO2) wurde damit in acht Städten weniger überschritten als im Jahr zuvor mit 65 Städten, wie das Umweltbundesamt (UBA) im Juni mitteilte.