EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager sieht die Kartellvorwürfe gegen die deutschen Autohersteller Volkswagen, BMW und Daimler als schwerwiegend an. "Wir sind der Meinung, dass dies ein sehr ernster Fall ist", sagte die Dänin dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Die bisherigen Ermittlungen hätten ergeben, "dass sich die Autobauer abgesprochen haben, um Innovationen zu verhindern". Den Kunden sei damit die Möglichkeit genommen worden, sich für ein umweltfreundliches Auto zu entscheiden.
Konkret wird den Unternehmen vorgeworfen, sie hätten jahrelang illegale Absprachen zu Technologien der Abgasreinigung getroffen. So soll die Einführung von Feinstaub-Partikelfiltern für Benzinmotoren (OPF) zumindest verzögert worden sein. Zu SCR-Katalysatoren für Dieselmotoren wurden den ersten Ermittlungen zufolge Vereinbarungen getroffen, die die Wirksamkeit der Systeme beschränkten.