Das Bundeskartellamt hat gegen drei Stahlschmieden und zwei Manager Bußgelder in Höhe von insgesamt 35 Millionen Euro verhängt. Die Automobilzulieferer hätten jahrelang mit anderen europäischen Schmiedebetrieben Daten über Kostensituation, Preisgestaltung und die Verhandlungen mit Lieferanten und Kunden ausgetauscht, teilten die Wettbewerbshüter am Donnerstag mit. Betroffen sind zwei zur indischen Bharat-Forge-Gruppe gehörende Schmieden aus Ennepetal (Nordrhein-Westfalen) sowie ein Unternehmen aus Bad Sobernheim (Rheinland-Pfalz).
Die Firmen wollten laut Kartellamt durch die unzulässigen Absprachen erreichen, dass sie Kostensteigerungen möglichst vollständig an ihre Kunden weitergeben konnten, ohne von der Konkurrenz unterboten zu werden. Die Ermittlungen waren durch einen Kronzeugenantrag eines weiteren Schmiedeunternehmens ausgelöst worden. Bei der Höhe des Bußgelds sei berücksichtigt worden, dass die Unternehmen umfassend mit dem Bundeskartellamt kooperiert hätten. Die Geldbußen sind noch nicht rechtskräftig. Gegen die ausländischen Schmiedebetriebe hatte das Bundeskartellamt aus Ermessensgründen kein Verfahren eingeleitet. (dpa/mer)
Lesen Sie auch:
Thyssenkrupp will Stahl-Entscheidung im März treffen
Geschäftsjahr 2020: Salzgitter AG über den Erwartungen
Lage ist "besorgniserregend": Deutsche Stahlproduktion gesunken