Karl-Thomas Neumann kennt sich mit Elektromobilität aus. Er war Opel-Chef, als die Marke den Ampera auf den Markt brachte, er dachte kurz vor dem Ende seiner Amtszeit darüber nach, Opel in eine reine E-Auto-Marke zu verwandeln und er arbeitet inzwischen in Kalifornien für das Start-up Evelozcity, das an einem eigenen Elektroauto arbeitet. Er ist nicht der Meinung, dass die deutschen Hersteller gut für die Zukunft aufgestellt sind. Es fehle schon an der richtigen Einstellung. "Alle wollen Elektromobilität, aber sie wollen auch, dass alles so bleibt, wie es ist", sagte er dem Wirtschaftsmagazin "Capital". "Es muss sich aber alles ändern, damit es elektrisch werden kann, und diesen Gedanken haben die Traditionellen nicht."
Neumann erwartet, dass mit Elektroautos nicht die gleichen hohen Margen zu erwirtschaften sein werden wie mit konventionellen Fahrzeugen. Zur Begründung verweist er auf die vielen Konkurrenten und die hohen Kosten für die Batterie. Vertrieb und Produktion müssten deshalb komplett umgestellt werden. "Das ist ein völlig anderes Denken", sagte er. "Und es bedeutet Zerstörung für alles, was die Hersteller derzeit tun."