Der zuletzt schwer angeschlagene Autozulieferer Leoni bleibt operativ weiter in der Gewinnzone, kämpft aber noch immer gegen einen Berg an Schulden. Die Netto-Finanzschulden seien zum Ende des dritten Quartals auf 1,671 Milliarden Euro geklettert, im Vergleich zu 1,501 Milliarden Euro zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres, gab das Unternehmen am Mittwoch bei der Vorstellung seiner Quartalszahlen bekannt. Die Eigenkapitalquote sei von 10,2 auf 7,2 Prozent gesunken.
Vorstandschef Aldo Kamper gab sich aber optimistisch. Obwohl Lieferkettenprobleme und damit verbundene temporäre Nachfrage-Ausfälle bei den Leoni-Kunden vor allem aus der Autoindustrie zu Problemen führten und den Cash-Flow beeinträchtigten, entwickele sich das Unternehmen gut. Der Verkauf eines mit 450 Millionen Euro bewerteten Teils der Kabelsparte, der bereits unterzeichnet sei und Anfang 2022 endgültig über die Bühne gehen soll, werde entlastend wirken.
"Leoni hat sich auch unter den im dritten Quartal erheblich eingetrübten Rahmenbedingungen weiter stabilisiert", sagte Kamper. Er sprach von Stop-and-Go-Betrieb bei einigen Kunden. Leoni habe sich den anhaltenden Störungen der globalen Lieferketten erfolgreich gestellt. "Mit vollem Einsatz und höchster Flexibilität", wie er hinzufügte.