Frankfurt. Als Beruf gibt Jörg Hofmann schlicht "Gewerkschafter" an. Fast sein ganzes berufliches Leben lang hat der 59 Jahre alte Diplom-Ökonom für die IG Metall gearbeitet, an deren Spitze er am kommenden Dienstag (20. Oktober) gewählt werden will. Der gemütlich wirkende Württemberger mit dem unverkennbaren Akzent des Südwestens wird als Nachfolger von Detlef Wetzel damit endgültig zu einem der einflussreichsten Arbeitnehmervertreter Deutschlands.
Außer einem Gastspiel in Dresden kurz nach der Wende hat Hofmann vor allem in Stuttgart und im Bezirk Baden-Württemberg gewirkt. Als Tarifexperte im Dauerpilotbezirk bohrte er gemeinsam mit seinem Mentor Berthold Huber und den Verhandlungspartnern von Südwestmetall viele dicke Bretter. Altersteilzeit, Arbeitszeitkonten, Sonderregeln für ertragsschwache Unternehmen im "Pforzheimer Abkommen", eine komplett neue Entgeltsystematik (ERA) für die gesamte Metall- und Elektroindustrie oder die tarifliche Absicherung von Leiharbeitern stehen auf seiner tarifpolitischen Habenseite.