Jobs bei Audi sind bis 2020 sicher

Ingolstadt. Bis mindestens 2020 sind die Arbeitsplätze der Audi-Mitarbeiter sicher. Der Premiumhersteller hat die Beschäftigungsgarantie für seine rund 61.000 Mitarbeiter um zwei Jahre verlängert. Das Management kündigte weitere Verhandlungen mit den Gesamtbetriebsrat an. Damit soll eine umfassende Vereinbarung erreicht werden, die unter anderem eine noch längere Jobgarantie bis weit ins nächste Jahrzehnt hinein enthalten soll.

Man wolle in Zeiten der strategischen Neuausrichtung, des Abgas-Skandals und herausfordernder Märkte ein Zeichen setzen, hieß es bei Audi: "Gerade in unsicheren Zeiten wollen wir unseren Mitarbeitern eine Garantie geben." In weiteren Verhandlungen soll die Technologiekompetenz sowie die Effizienz der Werke in Deutschland gestärkt werden, außerdem soll geklärt werden, wo künftige Elektromodelle gebaut werden und und Ideen für zukünftige Geschäftsfelder entwickelt werden. "Die Verlängerung der Beschäftigungsgarantie bis 2020 ist für uns nur der Startschuss", sagte Audi-Personalvorstand Thomas Sigi. Für Gesamtbetriebsratschef Peter Mosch ist sie ein "Signal zum Aufbruch" und solle die Basis der gemeinsamen Zukunft bilden. Gemeinsam mit dem Management wolle man Audi nun "aus einer Position der Sicherheit und Stärke weiter fit für die Zukunft" machen.

Die Kernmarke VW Pkw ist da schon weiter: Sie hat vor Kurzem den sogenannten Zukunftspakt präsentiert, der den sozialverträglichen Abbau von weltweit 30.000 Arbeitsplätzen bis 2025 vorsieht. An den deutschen Standorten sollen 23.000 Stellen wegfallen. Zugleich will der Autobauer mehrere Milliarden Euro in neue Geschäftsmodelle investieren. Der Stellenabbau soll ohne betriebsbedingte Kündigungen vonstatten gehen, unter anderem über einen Ausbau der Altersteilzeit.

Neben den Kosten für den Umbruch der Branche und neue Technologien wie Digitalisierung und Elektromobilität, die alle Hersteller zu tragen haben, muss der gesamte VW-Konzern weiterhin die Folgekosten des Abgas-Skandals schultern. Von Audi stammt der mit Manipulationssoftware ausgerüstete Sechszylinder-TDI mit drei Litern Hubraum. Vor allem in den USA, wo rund 80.000 Autos mit diesem Antrieb unterwegs sind, steht die Marke unter hohem Druck. Die Kernmarke VW-Pkw hat für die von ihr manipulierten Vierzylinder-Motoren eine Einigung mit den Behörden und Kunden erzielt, die das Unternehmen bis zu 15 Milliarden Dollar kosten wird. Für die Audi-Motoren gibt es jedoch noch keine Lösung. (dpa/swi)