Ford Deutschland ist auch auf lange Sicht auf personellem Schrumpfkurs. Das aktuell laufende Jobabbau-Programm sei nur "die erste Ebene, um eine Minimum-Profitabilität sicherzustellen und schwarze Zahlen zu schreiben - und über die Jahre wird es sicherlich zu weiteren Veränderungen kommen", sagte Ford-Deutschlandchef Gunnar Herrmann vor der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung.
Er begründete dies mit dem Wandel der Autobranche weg vom Verbrennungsmotor hin zu alternativen Antrieben wie Elektro - es werden perspektivisch also weniger reine Diesel und Benziner verkauft. Für Stromer werden in der Fertigung weniger Menschen gebraucht. Ein Viertel des Personals in der Produktion könnte durch diesen Umbruch wegfallen. "Das wäre ein realistisches Bild", sagte Herrmann.
Der US-Autobauer hat in Deutschland etwa 24.000 Mitarbeiter - 6000 in Saarlouis, 18.000 in Köln. Ford hatte im März bekanntgegeben, in Deutschland 5400 Stellen streichen zu wollen - dabei sind auch Leiharbeiter eingerechnet, deren Verträge nicht verlängert werden. Bei der Stammbelegschaft von aktuell rund 24.000 setzt das Unternehmen auf Abfindungen, Vorruhestand und Altersteilzeit - betriebsbedingte Kündigungen sind bis 2022 ausgeschlossen.