Höhere Entwicklungskosten haben beim Technologie- und Rüstungskonzern Jenoptik auch im zweiten Quartal auf die Ergebnisse gedrückt. Weil auch das Geschäft mit der Autobranche nicht rundläuft, kappte Vorstandschef Stefan Traeger am Donnerstag seine Umsatzerwartungen für das laufende Jahr.
So halte sich die Autoindustrie mit Investitionen weiter zurück, teilte das Unternehmen bei der Vorlage der Quartalszahlen in Jena mit. Besser lief zuletzt hingegen das Geschäft mit der Halbleiterindustrie.
Für 2019 kalkuliert Jenoptik-Chef Traeger jetzt nur noch mit einem Umsatz von 850 bis 860 Millionen Euro. Das wäre ein Anstieg von höchstens drei Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 834,6 Millionen Euro. Zuvor hatte die Konzernspitze ein Plus im mittleren einstelligen Prozentbereich auf dem Zettel. Die operative Marge (Ebitda-Marge) soll jetzt bei rund 15,5 Prozent liegen - das ist der untere Bereich der bisherigen Zielspanne.
Im zweiten Quartal wuchsen die Erlöse im Jahresvergleich um 2,2 Prozent auf gut 199 Millionen Euro. Im Vergleich ersten Jahresviertel betrug der Zuwachs mehr als acht Prozent. Besser lief es für Jenoptik im Geschäft mit der Automatisierung. Negativ wirkten sich die deutschen Exportbeschränkungen im Rüstungsgeschäft aus. Zudem hatte die Auslieferung von Mautkontrollsäulen ein Jahr zuvor zu einem starken Wachstum geführt.
Wegen höherer Kosten und Investitionen in Forschung und Entwicklung ging das operative Ergebnis (Ebit) um knapp zwölf Prozent auf 19,4 Millionen Euro zurück. Nach Steuern brach der Gewinn um gut ein Fünftel auf 14 Millionen Euro ein. Beim Auftragseingang verzeichnete Jenoptik einen Rückgang von acht Prozent auf gut 182 Millionen Euro. Vor allem im Militärtechnik-Geschäft erhielt das Unternehmen deutlich weniger Aufträge. Von diesem Bereich und damit etwa einem Fünftel des Konzernumsatzes will sich Jenoptik trennen.
Erst jüngst hatte das Management angekündigt, den Verkaufsprozess von Vincorion zu starten. In dem Geschäftsbereich hatte das Unternehmen im vergangenen Jahr die Fertigung von Wehrtechnik - dazu gehören Komponenten für Schützenpanzer und Kampfjets - sowie den Mechatronik-Bereich zusammengefasst. Der Vorstand hatte bereits seit einiger Zeit signalisiert, dass er eine Trennung von der Wehrtechnik nicht ausschließe. (dpa)