Egal wo er auftaucht, man sieht lachende Gesichter. Kinder sehen im winzigen Fiat 500 ein zu groß geratenes Spielzeugauto, bei dem sie im Gegensatz zu den allgegenwärtigen Geländewagen keine Angst haben müssen. In Müttern erwacht der Beschützerinstinkt, Frauen finden ihn zum Knutschen. Rentner erinnern sich an ihre Jugend. Und bei allen erwacht die Sehnsucht nach dem Süden. Denn kein anderes Auto ist so sehr mit Italien und dem Traum vom Dolce Vita verbunden wie der Kleinwagen aus Turin, der in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag feiert.
Tatsächlich hat der Cinquecento etwas italienisches Flair über die Alpen gebracht. Und zwar in einer Zeit, in der es noch nicht an jeder Ecke eine Pizzeria gab, sondern eine Eisdiele noch etwas Besonderes war, man noch Lambrusco aus Korbflaschen trank und niemand Cappuccino schreiben, geschweige denn fehlerfrei bestellen konnte.
Männer wie Christian Besser wollen den Kleinwagen aber nicht auf die Rolle als Lifestyle-Auto reduziert wissen. Der Fiat-Fan aus Mülheim an der Ruhr vom deutschen Fiat 500 Forum gesteht dem Kleinwagen vor allem eine große technische und historische Bedeutung zu. Als italienische Antwort auf den VW Käfer aus Deutschland, die Ente aus Frankreich oder den Mini aus England steht er für die preiswerte Massenmobilisierung in Italien und für die radikale Vereinfachung eines Fahrzeugkonzeptes, wie Fiat betont.