Die Kanzlerin spricht davon, Wirtschaftsbosse, Wissenschaftler und Klimaschützer. Das Schlagwort "CO2-Preis" ist gerade angesagt. Es könnte, so hoffen viele, die Antwort sein auf das Horrorszenario einer starken Erderhitzung mit Dürren, schmelzendem Eis, steigenden Meeresspiegeln, Missernten und Millionen Klima-Flüchtlingen. Es könnte, so fürchten andere, fast alles teurer machen - Autofahren, Fliegen, Heizen, Lebensmittel. Was stimmt?
Schwer zu sagen. Denn mit "CO2-Preis" können verschiedene Dinge gemeint sein. Das Prinzip: Der Ausstoß von Treibhausgasen, vor allem Kohlendioxid (CO2), bekommt einen Preis pro Tonne. Dadurch wird teurer, was CO2 ausstößt und dem Klima schadet. Das bringt klimafreundliche Technologien nach vorn und die Menschen dazu, Energie zu sparen. Grundsätzlich gibt es zwei Modelle:
EMISSIONSHANDEL:Dabei wird mit Emissionszertifikaten gehandelt, also Berechtigungsscheinen für den CO2-Ausstoß. Da die Wirtschaft irgendwann CO2-neutral werden soll, muss die Menge dieser Scheine nach und nach reduziert werden. So einen Handel gibt es in der EU schon für den Energiesektor und Teile der Industrie. Auch China hat für seine Stromproduktion einen Emissionshandel.
STEUERNoder ABGABEN:Auf den CO2-Ausstoß könnte eine Steuer oder eine Abgabe erhoben werden. In der Schweiz zum Beispiel wird seit 2008 eine "Lenkungsabgabe" auf fossile Brennstoffe wie Heizöl oder Erdgas erhoben, um sie teurer zu machen.