Intel feiert seinen 50. Geburtstag. Ein halbes Jahrhundert lang hat der heutige Weltkonzern mit seinen Erfindungen maßgeblich die Digitalisierung vorangebracht und das Zeitalter des Personal Computers überhaupt erst ermöglicht. Das Fest am 18. Juli will Intel gebührend feiern. 1500 Drohnen sollen am Firmensitz in Santa Clara synchron aufsteigen und eine fulminante LED-Lichtshow in den Himmel schreiben – wieder ein Weltrekord, wie schon bei der Intel-Drohnen-Show während der Winter-Olympiade im Februar in Südkorea.
Intel will sich innovativ und agil präsentieren – auch mit 50 Jahren auf dem Buckel. Doch trotz der Erfolgsgeschichte wird ein Umstand die Geburtstagslaune trüben: Im Kern der Intel-Prozessoren klaffen gefährliche Lücken. Und das könnte nur die Spitze des Eisbergs sein, vermuten Fachleute.
Vor 50 Jahren legten der Physiker Bob Noyce und sein Kollege Gordon Moore den Grundstein von Intel. Beide gehörten den legendären "Untreuen Acht" an, die aus Unzufriedenheit mit der Entwicklungsstrategie ihres damaligen Arbeitgebers Fairchild Semiconductor das Unternehmen verließen und ihre eigene Firma gründeten. Noyce und Moore sahen die Zukunft darin, mehrere Transistoren auf einem Stück Halbleiter zu verbinden. Mit seiner Erfindung des integrierten Schaltkreises legte Noyce gemeinsam mit Jack Kilby von Texas Instruments den Grundstein für den modernen Mikroprozessor der auch heute noch das Herz eines jeden PCs bildet.
Zunächst legte Intel den Schwerpunkt auf die Produktion von Speicherchips. Der erste Mikroprozessor entstand 1971 kurioserweise, weil zwei Intel-Ingenieure den Wunsch eines Kunden schlicht ignorierten. Eigentlich sollten sie einen Chip für eine simple Rechenmaschine bauen. Die Intel-Entwickler entschieden dann aber auf eigene Kappe, einen deutlich leistungsfähigeren Chip zu konstruieren, Intels ersten serienreifen Mikroprozessor 4004. Erst 1978 brachte Intel dann mit dem 8086 den ersten Prozessor der x86er-Reihe auf den Markt, der die Ära des Personal Computers einleitete.
In den folgenden Jahrzehnten trug vor allem die Partnerschaft mit Microsoft zum florierenden Geschäft für Intel bei. Immer leistungshungrige Software erforderte immer leistungsfähigere Hardware. Mit seinem kleinen Konkurrenten AMD ging Intel dabei nicht zimperlich um. Seit fast einem Jahrzehnt droht Intel deswegen von der EU-Kommission eine Milliarden-Klage wegen unfairen Wettbewerbs.