Der Chipriese Intel hat mitten in einer globalen Halbleiter-Knappheitden Ausbau seiner Produktionskapazitäten angekündigt. Der Konzern baut zwei Fabriken im US-Bundesstaat Arizona, wie der neue Chef Pat Gelsinger ankündigte. Intel will auch verstärkt als Auftragsfertiger Chips für andere produzieren. Dafür wurde ein eigenständiger Geschäftsbereich gegründet. Sein Ausbau werde "einige Jahre" in Anspruch nehmen, sagte Gelsinger.
Zugleich will Intel demnächst auch bei der Produktion seiner eigenen Prozessoren stärker Auftragsfertiger einbinden. Gelsinger bekräftigte am Dienstag aber, dass ein Großteil der Intel-Chips weiterhin in hauseigenen Fabriken hergestellt werden soll. Er trifft mit dem Ausbau der Produktion seine erste strategische Entscheidung. Unter anderem Investoren hatten gefordert, dass Intel die kostspielige Fertigung zurückfahren und sich stattdessen mehr auf Auftragsfertiger verlassen solle.
Denn Intel, lange der unangefochtene Marktführer bei Prozessoren für Personal Computer, war zuletzt unter Druck geraten. Zum einen gab es Rückschläge bei der Einführung von Intel-Chips mit Strukturbreiten von 7 Nanometern. Je niedriger die Strukturbreiten, desto mehr Transistoren passen auf die gleiche Fläche, desto effizienter sind die Chips. Führende Auftragsfertiger wie TSMC haben den 7-Nanometer-Prozess bereits im Griff. Davon profitierte zuletzt unter anderem der Intel-Konkurrent AMD . Intel betont, die Probleme bei den hauseigenen Produktionsverfahren seien inzwischen behoben. Die 7-Nanometer-Chips der Firma sollen 2023 auf den Markt kommen.