Führende Ökonomen warnen vor erheblichen Folgen zunehmender Handelskonflikte für den Wirtschaftsaufschwung in Deutschland. Die bisherigen US-Zölle hätten bisher nur geringe Auswirkungen gehabt. "Eine Eskalation des Handelskonflikts, die zu erheblichen Zollerhöhungen der USAauf breiter Front führt, dürfte in Deutschland und in Europa eine schwere Rezession auslösen", schreiben die Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrem Herbstgutachten, das an diesem Donnerstag in Berlin vorgestellt wird.
Die EUkönne den Effekt aber mit Gegenmaßnahmen abmildern - dies werde dann aber zu einem Konjunktureinbruch in den USA führen, so die Experten. Seit Jahresbeginn habe sich das internationale handelspolitische Klima "drastisch verschlechtert", schreiben die Institute und verweisen auf die Ankündigung und Umsetzung von Strafzöllen durch US-Präsident Donald Trump. "Sie leiteten eine weltweite Spirale hin zu mehr Protektionismus ein." Die betroffenen Handelspartner, allen voran China, reagierten mit Gegenzöllen. (Lesen Sie hier: Auto-Konjuktur der nächsten drei Monate: Exklusiv im IKB-Konjunkturtacho)
Die Wissenschaftler gehen für dieses Jahr nunmehr von einem Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent aus, für 2019 rechnen sie mit einem Plus von 1,9 Prozent. In ihrem Frühjahrsgutachten hatten die Forscher noch mit Zuwächsen von 2,2 Prozent für das laufende Jahr und 2,0 Prozent für 2019 gerechnet.