Biden und von der Leyen machten auch deutlich, ihre jeweiligen großen Subventionsprogramme, den IRA und das neue grüne Industrieprogramm der EU, besser aufeinander abstimmen zu wollen. Mit dem grünen Industrieprogramm will auch Brüssel etwa den Zugang zu Fördermitteln erweitern und den EU-Staaten künftig mehr Freiheiten für eigene Subventionen geben.
Geplant ist dazu nun ein neues Dialog-Format. Es soll dabei helfen, die jeweiligen Programme so zu koordinieren, dass sie einander stärken. "Beide Seiten werden Maßnahmen ergreifen, um Störungen der transatlantischen Handels- und Investitionsströme zu vermeiden, die sich aus ihren jeweiligen Anreizen ergeben könnten".
Der IRA ist ein wichtiger innenpolitischer Erfolg für den US-Präsidenten. Er hatte bereits in der Vergangenheit deutlich gemacht, das Gesetz nicht noch einmal aufzuschnüren. Das bedeutet, dass es nun vor allem um Interpretationsspielräume und Anwendungsfragen geht. An der grundsätzlichen Ausrichtung des Gesetzes wird sich nichts mehr ändern. Biden hatte zuletzt immer wieder deutlich gemacht, vermehrt auf Begünstigung für die heimische Industrie setzen zu wollen.
Die Europäer hatten den USA in der Vergangenheit Protektionismus vorgeworfen. Bundeskanzler Olaf Scholz sagte etwa im Januar, dass er es begrüße, dass die USA Milliardensummen in Energie und Klimaschutz investieren wollten. Anforderungen an bestimmte Produkte dürften aber nicht zu einer Diskriminierung europäischer Unternehmen führen, mahnte der SPD-Politiker. Im Hintergrund arbeiten EU- und US-Vertreter seit Monaten daran, den Konflikt zu entschärfen.