Der Chiphersteller Infineon wagt den bisher größten Übernahmeversuch seiner Geschichte. Der Dax-Konzern will für 9 Milliarden Euro den US-Konkurrenten Cypress Semiconductor übernehmen. Dazu bietet Infineon den Cypress-Aktionären 23,85 Dollar je Anteil, wie das deutsche Unternehmen am Montag in Neubiberg mitteilte. Das sei ein Aufschlag von 34 Prozent zum Schlusskurs vom Freitag und von 46 Prozent auf den Durchschnittskurs der vergangenen 30 Handelstage. Infineon hat sich bereits die Unterstützung der Cypress-Führungsspitze gesichert und will die Übernahme spätestens Anfang 2020 abschließen.
"Die geplante Übernahme von Cypress ist ein großer und richtungsweisender Schritt bei der strategischen Weiterentwicklung von Infineon", sagte Unternehmenschef Reinhard Ploss. Mit dem Zukauf würde der Konzern aus Bayern nach eigenen Angaben zur Nummer acht unter den Chip-Herstellern weltweit aufsteigen. Zugleich sieht sich Infineon damit als künftige Nummer eins bei Chips für den Automobilmarkt. Die Technologieportfolios beider Gesellschaften ergänzten sich und eröffneten großes Potenzial in den wachstumsstarken Zielmärkten Automotive, Industrie und Internet der Dinge (IoT), argumentiert das Management.