Bei Infineon liefen die Geschäfte zuletzt rund. Nur der starke Euro machte dem Halbleiterhersteller zu schaffen. Der Konzern profitiert von der anhaltend hohen Nachfrage nach Chips für die Autoindustrie. So werden in modernen Autos immer mehr Elektronik und Sensoren verbaut. Dazu spielen Zukunftsthemen wie autonomes Fahren oder Elektromobilität Infineon in die Hände. Anfang März schloss Infineon etwa ein Joint Venture mit dem chinesischen Autohersteller SAIC, um am Boom der E-Autos in China teilzuhaben.
Auch die Digitalisierung in der Industrie - Vernetzung, Automatisierung und Robotik - sorgt für eine steigende Nachfrage nach Halbleitern aus dem Hause Infineon. Der Konzern fährt daher zur Zeit massiv seine Kapazitäten hoch, etwa in Dresden, um der Nachfrage Herr zu werden.
Dagegen trennte sich Infineon jüngst von einem überwiegenden Teil seiner Hochfrequenz-Leistungskomponenten und verkaufte sie an den US-Konzern Cree für 345 Millionen Euro. Mit der Akquisition will Cree das Geschäft für Mobilfunk-Infrastruktur seiner Tochter Wolfspeed stärken. Infineon hatte zuvor vergeblich versucht, Wolfspeed zu übernehmen.
Das erwarten die Analysten: Die Experten rechnen mit einem anhaltenden Wachstum auch im zweiten Quartal, insbesondere bei Halbleitern für Autos und die Industrie. Umsatz und Gewinn dürften zulegen. Wettbewerber wie STMicroelectronics, Texas Instruments oder Intel konnten zuletzt mit guten Zahlen aufwarten. Schwächer entwickelte sich derzeit allerdings die Geschäfte rund um Smartphones. Erneut dürfte zudem der starke Euro im Vergleich zum US-Dollar Bremsspuren hinterlassen.
Börsianer betonten, dass es Chipkonzerne wie Infineon, die im Automotive- oder Industriebereich ein festes Standbein haben, derzeit leichter haben als ihre Konkurrenten mit starker Präsenz bei Smartphones. Sorgen um die Nachfrage nach Apple -Produkten hatten dort zuletzt ihre Spuren hinterlassen.