Der Münchner Halbleiter-Spezialist Infineon will sich mit einem neuen Chipsatz im vielversprechenden Geschäft mit Computerbrillen etablieren. Die am Montag vorgestellte Technologie zeichnet sich laut Infineon durch kleine Maße, wenig Gewicht und geringen Stromverbrauch aus.
Brillen, bei denen für den Träger zusätzliche Informationen wie Routenanweisungen eingeblendet werden können, gelten als ein potenziell großer Zukunftsmarkt. Die Idee ist als "erweiterte Realität" (Augmented Reality, AR) bekannt. Unter anderem wird ein solches Gerät von Apple erwartet. Die Macher der Foto-App Snapchat haben bereits eine relativ einfache Brille im Angebot, bei der Bildeffekte ins Blickfeld eingeblendet werden. Auch die Entwicklungsfirma hinter dem Smartphone-Spiel "Pokémon Go" arbeitet an einer AR-Brille.
Das Infineon-Chipsystem könne in zwei Jahren in marktreifen Geräten stecken, betonte der Konzern. Es soll auch als Herzstück von kompakteren Head-up-Displays in Autos dienen, die Informationen für den Fahrer auf die Windschutzscheibe projizieren. Bei Autos ist es wichtig, dass das System die Vibration bei der Fahrt ausgleicht, bei Brillen die Kopfbewegungen.