Der Chiphersteller Infineonstellt sich wegen der weiter angespannten Konjunkturlage auf eine herausfordernde erste Jahreshälfte ein. Obwohl der Halbleiterspezialist ein solides Schlussquartal ablieferte, gibt sich Konzernchef Reinhard Ploss mit Blick auf das neue Geschäftsjahr zurückhaltend. "Die weltweit schwache Automobilnachfrage spüren wir deutlich und erwarten vorerst keine Besserung", sagte der Manager bei der Vorlage der Jahresbilanz. Eine Erholung erwartet er nicht vor der zweiten Jahreshälfte. Ungeachtet dessen soll Infineon im Geschäftsjahr 2019/2020 (per 30. September) weiter wachsen.
So erwartet der Dax-Konzern bei den Erlösen ein Plus von 5 Prozent (plus oder minus zwei Prozentpunkte) zum Vorjahr. Für das Segment Automotive soll das Umsatzwachstum leicht über dem Konzernschnitt liegen. Im Geschäftsjahr 2019 hatte das Konzernwachstum 6 Prozent erreicht, die Umsätze waren auf rund 8 Milliarden Euro gestiegen. Die operative Marge (Segmentergebnis-Marge) soll in der Mitte der Umsatzspanne etwa 16 Prozent erreichen und damit etwa auf dem Niveau des Vorjahres liegen (16,4 Prozent).
Infineon peilt zudem Investitionen von rund 1,3 Milliarden Euro an. Das größte Einzelprojekt bleibt dabei der weitere Ausbau der Produktionskapazitäten für die neue 300-Millimeter-Fertigung im österreichischen Villach. Dort erwartet Infineon den Produktionsstart nun zum Ende des Kalenderjahres 2021.