Die beim Diesel-Gipfel Anfang August beschlossenen Maßnahmen werden die Stickoxid-Belastung nach Ansicht der Autoindustrie bis 2019 um insgesamt 12 bis 14 Prozent verringern. Das sagte der Präsident des Verbandes der Autoindustrie (VDA), Matthias Wissmann, dem "Handelsblatt". Wissmann sprach von einem "sehr großen Schritt zur Verbesserung der Luftqualität in Deutschland".
Mit dieser Prognose tritt Wissmann den Vorhersagen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) entgegen, die von geringen bis gar keinen Effekten der Gipfel-Ergebnisse ausgeht. Bund, Länder und Hersteller hatten sich in Berlin unter anderem auf Software-Updates bei Millionen Diesel-Fahrzeugen zur Reduzierung der Stickoxid-Emissionen und auf Kaufprämien für neuere Fahrzeuge verständigt.
Laut "Handelsblatt" sind die von Wissmann genannten Zahlen das Ergebnis einer Modellrechnung. Der VDA gehe darin davon aus, dass die Software-Updates den Stickoxid-Ausstoß je Fahrzeug im Schnitt um 27,5 Prozent senken und damit den größten Beitrag zur gesamten Reduzierung des Schadstoffausstoßes im Straßenverkehr leisten. Hinzu kämen die Fahrzeuge, die aufgrund der von den Hersteller angekündigten Umstiegsprämien ausgetauscht würden und die, deren Halter ohnehin den Kauf eines neue Autos geplant gehabt hätten.
Von zuletzt knapp 6,5 Millionen Diesel-Fahrzeugen mit der Abgasnorm Euro 4 und älter sollen bis Anfang 2019 nur noch gut 4,6 Millionen übrig sein, prognostiziert der VDA. Im Gegenzug soll die Zahl der Euro-6-Diesel von rund 2,7 Millionen auf rund 4,8 Millionen steigen. Grundlage der Berechnungen sind nach VDA-Angaben Werte des Umweltbundesamtes zum realen Emissionsverhalten der Fahrzeuge auf der Straße.