Die IG Metall setzt beim Strukturwandel in der Autoindustrie auf eine Vier-Tage-Woche. Zwar habe die Kurzarbeit in der Krise etlichen Firmen Entlastung geboten. Allerdings seien auch langfristige Lösungen notwendig, um die "Unterauslastung im Strukturwandel ohne Massenentlassungen bewältigen zu können", sagteThorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. In zahlreichen Unternehmen könnten künftig 10 bis 15 Prozent des bisherigen Arbeitsvolumens wegfallen.
Als mögliche Abhilfe sehen Gröger und IG-Metall-Chef Jörg Hofmann eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit auf vier Tage. So etwas müsse jedoch auch für Beschäftigte mit ohnehin niedrigem Lohn infrage kommen können. "Deshalb werden die Arbeitgeber sich an der finanziellen Abfederung beteiligen müssen", sagte Gröger. Dies sowie Entgeltfragen sollen Themen der Tarifkommissionen vor den bevorstehenden Verhandlungen in der Branche sein. (dpa-AFX/gem)
Lesen Sie auch:
IG Metall will Entgeltausgleich bei Vier-Tage-Woche
Sicherung von Jobs: Jeder Zweite ist für Vier-Tage-Woche
VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh: "Wir brauchen eine Vier-Tage-Woche nicht"
"Weder zielführend noch wirtschaftlich darstellbar": Daimler-Personalchef lehnt Vier-Tage-Woche ab
Ford will sich nicht äußern: EXKLUSIV – Opel kann sich Vier-Tage-Woche vorstellen
Aus dem Datencenter:
Anteile der Antriebsarten bei verschiedenen Automarken im August 2020