Konkrete Tarifforderungen stellten die Delegierten nicht auf. Sie sollen nach einem Zusammenspiel zwischen den Bezirken und dem Gewerkschaftsvorstand in Frankfurt am 26. November endgültig festgelegt werden. Erste regionale Verhandlungen sind noch für den Dezember vorgesehen. Ab 29. Januar 2021 wären mit dem Ende der Friedenspflicht Warnstreiks möglich.
Verschiedene Arbeitgebervertreter hatten in den vergangenen Tagen betont, dass es keinen Spielraum für Lohnerhöhungen gebe. Der scheidende Gesamtmetall-Präsident Rainer Dulger hatte die Vier-Tage-Woche mit teilweisem Lohnausgleich als "unbezahlbar" abgelehnt. Wer Arbeit noch teurer mache, riskiere, dass Firmen auf Dauer Arbeitsplätze ins Ausland verlagerten.
Die baden-württembergischen Metallarbeitgeber beharren weiterhin darauf, dass ein Abschluss in der kommenden Tarifrunde die Arbeitskosten nicht verteuern darf. "Die IG Metall Baden-Württemberg hat heute erklärt, eine Nullrunde abzulehnen. Das lässt leider völlig die Einsicht in die extrem schwierige Situation unserer Industrie vermissen", sagte der Vorsitzende des Arbeitgeberverbands Südwestmetall und designierte Gesamtmetall-Chef Stefan Wolf, am Donnerstag in Stuttgart: "Ein Abschluss, der unsere ohnehin schon hohen Arbeitskosten verteuert, ist in dieser Zeit schlicht nicht machbar." (dpa/swi)
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