Angesichts der anstehenden Umbrüche in der deutschen Metall- und Elektroindustrie wollen sich die Tarifpartner vor hergebrachten Verhandlungsritualen verabschieden. Der Vorstand der IG Metall verzichtete vorläufig auf eine konkrete Lohnforderung für die rund vier Millionen Beschäftigten.Stattdessen gab die Gewerkschaftsspitze in Frankfurt den regionalen Gliederungen grünes Licht, mit den Arbeitgebern sehr schnell so genannte "Zukunftspakete" zu sondieren. Gemeint sind damit Regelungen zur Gestaltung des digitalen und ökologischen Wandels in Kernindustrien wie Auto und Maschinenbau.
Gesamtmetall-Präsident Rainer Dulger wertete die Entscheidung der Gewerkschaft als "positives Signal". Der Arbeitgeber-Verbandschef erklärte inBerlin: "Die Branche steckt mitten in einem Strukturwandel und muss zugleich eine Rezession überwinden. Wir haben immer wieder erklärt, dass dies eine Tarifrunde nach üblichem Schema ausschließt und dass wir diese Herausforderungen nur meistern werden, wenn wir zusammen weiterdenken."