Die IG Metall erwartet einen heißen Herbst mit vielen Auseinandersetzungen um Jobs in Deutschland. "Es wird um viele Arbeitsplätze gehen", sagte Vorstandsmitglied und Hauptkassierer Jürgen Kerner am Mittwochabend in München. Alleine in den Branchen, für die die Gewerkschaft zuständig sei, stünden ungefähr 300.000 Jobs im Feuer. Der größte Bereich dabei seien die Automobilindustrie und deren Zulieferer, doch auch anderen Branchen seien betroffen.
Der erwartete Jobabbau sei aber keineswegs nur eine Folge der Pandemie, betonte Kerner: "Ein Großteil der 300.000 ist Optimierung der Unternehmen unter dem Deckmantel Corona." Vieles davon habe schon vor der Pandemie in der Schublade gelegen. Jetzt sei es wichtig, von Anfang an eine klare Position einzunehmen. "Wenn die ersten Unternehmen damit durchkommen und sich optimieren, dann wird der Druck auf die anderen, die Beschäftigung halten, immer größer werden."