Die Gewerkschaft IG Metall mobilisiert die Belegschaft des bayerischen Zulieferers Grammer gegen eine Machtübernahme durch die umstrittene Investorenfamilie Hastor. Der Autoexperte beim IG-Metall-Vorstand, Frank Iwer, sagte der dpa am Dienstag: "Die IG Metall und die Beschäftigten werden eine feindliche Übernahme nicht akzeptieren. Um ein deutliches Zeichen zu setzen, werden wir daher am 24. April die Belegschaften an allen Grammer-Standorten in Deutschland und Tschechien zu Protestaktionen aufrufen."
Auch die Bundesregierung äußerte Bedenken. "Das Wirtschaftsministerium nimmt die Sorgen und Vorbehalte der Belegschaft sehr ernst", sagte Staatssekretär Matthias Machnig (SPD) der dpa. Grammer brauche eine langfristige, tragfähige Unternehmensstrategie, und dazu "braucht es auch einen Konsens mit dem Betriebsrat und der IGM. Das ist bislang nicht der Fall", sagte Machnig.
Hastors Firmengruppe Prevent hatte im vergangenen Sommer in einem aufsehenerregenden Streit die VW-Bänder zum Stillstand gebracht. Die Familie hält inzwischen 20 bis 30 Prozent der Grammer-Aktien. Sie will den Vorstandschef Hartmut Müller ablösen, die Kontrolle im Aufsichtsrat übernehmen und will erreichen, dass Grammer mehr Gewinn macht.Die Entscheidung sollen am 24. Mai die Aktionäre auf der Hauptversammlung in Amberg fällen.