Nach Einschätzung der Gewerkschaft IG Metall steht die deutsche Automobilindustrie vor einem gewaltigen Umbau. Nach dem Abgas-Skandal wird die Umstellung hin zur Elektromobilität viel schneller vorangetrieben. Und dies stellt tausende Jobs in Frage, sagt der Vorsitzende des IG-Metall-Bezirks Mitte, Jörg Köhlinger. Die Gewerkschaft will nun gemeinsam mit den Arbeitgebern und der Politik den Transformationsprozess gestalten und eine aktive Industriepolitik betreiben.Die IG Metall will am 4. und 5. Mai in Wiesbaden eine Automobil- und Zuliefererkonferenz zum Thema veranstalten.
Bundesweit arbeiten rund 815.000 Beschäftigte in der Autoindustrie. Davon seien rund 250.000 im Antriebsbereich tätig, der bei Elektromotoren deutlich simpler und weniger arbeitsintensiv ausfällt. So haben Elektromotoren beispielsweise keine Getriebe und keine Abgasanlagen. Allein von der Dieseltechnologie hängen laut Köhlinger rund 75.000 Jobs ab. Diese werde aber wegen ihrer günstigen CO2-Bilanz noch länger als Brückentechnologie gebraucht.