Mit einem Angebot flexiblerer Wochenarbeitszeiten geht die IG Metall in die Tarifrunde für die deutsche Metall- und Elektroindustrie. Die Option der Arbeitszeitverkürzung auf vier Tage könnte vor allem Betrieben eröffnet werden, die inder Corona-Krise ein zu niedriges Arbeitsvolumen haben und gleichzeitig ihre Belegschaft halten wollen, erklärte der Gewerkschaftsvorsitzende Jörg Hofmann.
ZurDurchsetzung dieser Jobsicherungen will die Gewerkschaft ein höheres Entgeltvolumen von bis zu vier Prozent fordern, wie der Gewerkschaftsvorstand am Montag empfahl. Auf betrieblicher Ebene könne dann entschieden werden, ob die höheren Löhne gezahlt werden oder bei einer abgesenkten Arbeitszeit zumindest ein Teillohnausgleich für die Beschäftigten herauskommt. In der Metall- und Elektroindustrie sind rund 3,8 Millionen Menschen beschäftigt. Sie umfasst unter anderem deutsche Schlüsselbranchen wie den Fahrzeug- und Maschinenbau.
Als mögliche Arbeitszeitabsenkung nannte Hofmann für das Tarifgebiet West die 32-Stunden-Woche mit vier Arbeitstagen - gegenüber den tariflichen vereinbarten 35 Stunden wäre das eine Absenkung um knapp 9 Prozent. In dieser Größenordnung würde ohne Ausgleich auch das Brutto-Einkommen der einzelnen Beschäftigten sinken. ImOsten mit seiner 38-Stunden-Woche verlangt die IGMetall weitere Schritte zur Beseitigung der Nachteile.