Tausende Arbeitsplätze stehen nach Einschätzung der IG Metall auf dem Spiel, wenn der anstehende Umbau der Autoindustrie mit einem stärkeren Fokus auf die Elektromobilität nicht gelingt.
"Die Dekarbonisierung trifft unsere Betriebe schon sehr stark", sagt der Leiter des IG-Metall-Bezirks Mitte, Jörg Köhlinger. Er ist für die Länder Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Thüringen zuständig, in denen die großen Hersteller zwar einige verlängerte Werkbänke, aber nicht ihre Zentralen haben. In allen vier Ländern säßen zudem Zulieferer, die extrem vom Verbrennungsmotor abhängig seien.
"Wir wollen den technologischen Wandel nicht verhindern", stellte Köhlinger klar. Es gehe aber darum, den Wandel so zu gestalten, dass möglichst viele Beschäftigte weiterhin Arbeit fänden.
"Die Politik darf sich nicht darauf zurückziehen, Klimaziele und Grenzwerte zu setzen, ohne sich über die Rahmenbedingungen Gedanken zu machen", sagte Köhlinger der Deutschen Presse-Agentur.
Er forderte erneut ein neuartiges Kurzarbeitergeld, mit dem Zeiten zur Qualifizierung auf neue Tätigkeiten überbrückt und die Beschäftigten im Betrieb gehalten werden könnten.