Die flächentarifliche 35-Stunden-Woche im Osten bleibt vorerst weiter ein Traum der Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie: Am späten Montagabend erklärte die IG Metall die Verhandlungen mit der Arbeitgeberseite für die Tarifgebiete Brandenburg, Berlin und Sachsen "in dieser Form als beendet", wie eine Gewerkschaftssprecherin mitteilte. IG-Metall-Bezirksleiter Olivier Höbel kündigte an, die Gewerkschaft werde nun "Betrieb für Betrieb die Arbeitszeitverkürzung angehen". Von Arbeitgeberseite lag zunächst keine Stellungnahme vor.
Damit konnte sich die Gewerkschaft mehr als 15 Jahre nach ihrem bis dahin letzten Versuch erneut nicht mit ihrem Ziel durchsetzen, die Arbeitszeiten in Ost und West anzugleichen und die 35-Stunden-Woche auch im Osten im Flächentarifvertrag zu regeln.
Bereits in der vergangenen Woche hatten sich beide Seiten zu erneuten Verhandlungen an einen Tisch gesetzt. Nach rund 15-stündigen Gesprächen waren sie unterbrochen und vertagt worden. Auch in der erneuten zehnstündigen Sitzung sei "keine Einigung möglich" gewesen, berichtete die IG Metall. Bereits erzielte Fortschritte seien von den Arbeitgebern am Montag zurückgenommen worden. "Auf der Ebene der bisherigen Gespräche sehen wir keine Chance, zu einem belastbaren Ergebnis für eine Flächenlösung zu kommen", sagte Höbel.