Erst gab es monatelange Verzögerungen, dann ging plötzlich alles ganz fix: Nach mehreren anderen Städten will nun auch Berlin mit Dieselfahrverboten für bessere Luft sorgen. Sie sollen schrittweise auf Abschnitten von acht Straßen in den Stadtbezirken Mitte und Neukölln eingeführt werden. Der Start war indes - fast berlintypisch - mit Konfusion verbunden.
Während die Behörden zunächst mitteilten, dass die Silbersteinstraße in Neukölln am Montag den Anfang mache, schaffte die mit der Montage der Verkehrsschilder beauftragte Firma andere Tatsachen. Sie legte überraschend bereits am Freitag los und begründete diese Planänderung laut Bezirksamt mit einem weiteren kurzfristigen Auftrag bei einem anderen Projekt.
"Die Fahrverbote gelten mit Installation der Schilder", erklärte das Bezirksamt weiter - also zumindest in der Silbersteinstraße zunächst in Fahrtrichtung Hermannstraße seit Freitag. Die übrigen Straßen, eine weitere in Neukölln und sechs im Bezirk Mitte, sollen kommende Woche folgen, wie die Bezirke und ein Sprecher von Umwelt- und Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne) erklärten.
Die bereits im Juli beschlossenen Durchfahrverbote gelten für ältere Diesel-Autos und -Lastwagen bis einschließlich Abgasnorm Euro 5. Für Anwohner, Liefer- sowie Pflegedienste und Handwerker soll es Ausnahmen geben. Die fraglichen Straßenabschnitte umfassen insgesamt 2,9 Kilometer und damit nur einen kleinen Teil des 5450 Kilometer langen Netzes. Sie sind künftig für schätzungsweise 200.000 in Berlin zugelassene Fahrzeuge sowie schmutzige Diesel von auswärts tabu.