IG-Metall-Chef Jörg Hofmann hat großen Unternehmen vorgeworfen, die Corona-Krise für die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland auszunutzen. Als konkrete Beispiele nannte Hofmann die Automobilzulieferer Schaeffler und Continental. Conti will unter dem Druck des Strukturwandels in der Autoindustrie und der Corona-Absatzkrise weltweit 30.000 Stellen verändern, davon 13.000 in Deutschland. Schaeffler will bis Ende 2022 rund 4400 Arbeitsplätze abbauen und ganze Werke schließen oder zum Verkauf anbieten.
Der IG-Metall-Chef warnte angesichts der Corona-Krise vor der Gefahr einer neuen Massenarbeitslosigkeit. Wirtschaft und Politik müssten die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie noch entschiedener bekämpfen, sagte Hofmann bei einer Gewerkschafter-Konferenz. Es sei entscheidend, den Weg aus der Krise möglichst schnell zu schaffen. In zahlreichen Unternehmen könnten künftig 10 bis 15 Prozent des bisherigen Arbeitsvolumens wegfallen. (dpa-AFX/gem)
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