Hofmann kritisiert zu hohe Gehälter - auch bei Betriebsräten

Jörg Hofmann ist der Ansicht, dass Betriebsräte nicht zu viel verdienen sollten. "Betriebsräte sind keine Vorstände. Das gilt auch für ihr Entgelt", sagte der Vorsitzende der IG Metall dem "Handelsblatt" (Freitag). Er findet, dass die Gehälter sich an denen der von den Betriebsräten vertretenen Mitarbeiter orientieren sollten. Das läge unterhalb der Ebene der leitenden Angestellten erheblich unter dem, was manch ein Betriebsratschef in der Autobranche heutzutage verdient.

In diesen Fällen rät Hofmann zum Gehaltsverzicht: "Nicht alles, was rechtmäßig ist, muss auch angemessen sein", sagte er. Vor einigen Wochen hatte es eine Debatte um das Gehalt von VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh gegeben. Dieser hatte in Spitzenzeiten bis zu 750.000 Euro im Jahr kassiert, weil sich sein Gehalt an dem eines Bereichsleiters orientiert. Derzeit laufen Ermittlungen, allerdings nicht gegen Osterloh selbst, sondern gegen aktuelle und frühere VW-Manager, die Osterloh ein zu hohes Gehalt genehmigt haben sollen.

Hofmann wollte Osterlohs Gehalt unter Verweis auf die Ermittlungen nicht kommentieren, wies aber darauf hin, dass ein Rechtsgutachten die Rechtmäßihgkeit von dessen Bezügen bestätigt hat. Die meisten der 6000 freigestellten Betriebsräte in der Metall- und Elektrobranche müsse darum kämpfen, "dass ihre Tätigkeit für sie nicht das Ende der Gehaltsentwicklung bedeutet."

Hofmann forderte erneut strengere Regeln für Manager-Gehälter. Auswüchse bei den Boni müssten gestoppt werden und die Zulagen im Fall von wirtschaftlichen Misserfolgen auch zurückgefordert werden können. Zudem stellte Hofmann die üblichen zusätzlichen Pensionszusicherungen an Top-Manager in Frage. Diese hätten genug Geld, um ihre Altersvorsorge aus eigener Tasche bezahlen zu können. (dpa/swi)

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