Eine neue Frau an der Spitze der mächtigen deutschen Autolobby soll die Branche in den kommenden Jahren zusammenhalten und das schlechte Image wieder aufpolieren. Was Bernhard Mattes nicht so richtig gelang, soll nun aller Voraussicht nach Hildegard Müller als Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) schaffen. Nach monatelanger Suche hätten sich die führenden Vertreter der Konzerne auf die 52 Jahre alte frühere CDU-Politikerin geeinigt, hieß es am Mittwoch übereinstimmend aus Industrie- und Berliner Koalitionskreisen.
Offiziell bestätigt wurde die Personalie nicht, Müller selbst äußerte sich ebenfalls nicht. Der finale Beschluss des VDA-Präsidiums stand auch noch aus, dem Vernehmen nach geht es aber nur noch um Details. (Lesen Sie hierzu: Politik, Storm und jetzt Autos: Die VDA-Chefin in spe im Porträt)
Der VDA ist einer der einflussreichsten Lobbyverbände in Deutschland, die Autobranche mit mehr als 800.000 direkt Beschäftigten eine Schlüsselindustrie. Die steht allerdings seit Jahren wegen des Dieselskandals schwer unter Druck. Die Klimadebatte und der angepeilte Umbau des Autoverkehrs in Richtung E-Mobilität bieten ebenfalls viel Stoff für Konflikte.