Die deutschen Autobauer setzen trotz aller Debatten auf den Diesel. Für den Klimaschutz müsse der zuletzt stark gesunkene Diesel-Anteil an den Neuzulassungen wieder steigen, sagte Bernhard Mattes, der Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA). "Wir dürfen den Blick auf CO2 vor lauter Diskussionen über Stickstoffdioxid nicht verstellen", sagte Mattes. "Die Zukunft des Autos ist vor allem elektrisch." Aber Verbrenner würden noch lange gebraucht.
In Deutschland stehen Diesel-Antriebe wegen des Ausstoßes von gesundheitsschädlichem Stickstoffdioxid seit Jahren in der Kritik. Urteile zu Fahrverboten für ältere Diesel auf Straßenabschnitten in mehren deutschen Städten drückten weiter auf die Verkaufszahlen. Dabei verbreiten Diesel-Motoren weniger klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) als Benziner. Damit müsse die Branche wieder stärker werben, sagte Mattes.
In Westeuropa waren in den ersten neun Monaten 37 Prozent aller neu zugelassenen Autos Diesel. Zwei Drittel der Diesel, die im November in Deutschland neu zugelassen wurden, fallen laut VDAin die modernste Schadstoff-Norm Euro-6d-TEMP, die nach ersten Messungen weniger Stickstoffdioxid ausstoßen als frühere Modelle.