Lippstadt. Hella hat in seinem dritten Geschäftsquartal deutlich weniger Gewinn verbucht. Der Lichtspezialist verwies zur Begründung vor allem aufgestiegener Betriebs- und Finanzierungskosten.
Der Umsatz stieg in den Monaten Dezember 2015 bis Februar 2016 um sieben Prozent auf 1,5 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Überschuss jedoch sank in diesem Zeitraum deutlich um 19 Prozent auf nun 53 Millionen Euro. Dies teilte der im Börsenindex MDax notierte Zulieferer am Mittwoch mit.
Mehrkosten für Forschung, Entwicklung, Verwaltung und Vertrieb drückten laut Hella im operativen Geschäft massiv auf den Überschuss. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank um ein Prozent auf nun 87 Millionen Euro. Rechnet man Sondereffekte heraus, sank das Ebit sogar um zwei Prozent. DerAbschwung an den Börsen sowie negative Wechselkurseffekte bei der Finanzierung drückten zusätzlich aufs Ergebnis.
Hella-Chef Rolf Breidenbach geht für das Gesamtjahr weiterhin davon aus, dass die Erlöse um einen mittleren bis hohen einstelligen Prozentsatz zulegen werden. Das Ebit hingegen wird wegen eines zwischenzeitlichen Lieferantenausfalls in China allerdings voraussichtlich sinken. Laut Hella dürfte dieser Effekt das Jahresergebnis mit 47 Millionen Euro belasten.Ohne die teure Sonderbelastung würde das Ebit in diesem Jahr analog zum Umsatz steigen, so das Management.
Hella hatte im vergangenen Jahr massive Probleme wegen eines Streits mit einem chinesischen Lieferanten. Die Gewinnziele für das Geschäftsjahr mussten einkassiert werden. Es fielen hohe Sonderbelastungen an. Hella hatte damals seine Lieferkette neu ordnen müssen, weil der chinesische Partner seine Lieferungen eingestellt hatte. So mancher Experte kritisierte damals, dass sich das Unternehmen auf nur einen Partner verlassen hatte.
An der Börse sorgten die Hella-Zahlen nicht für spürbare Enttäuschung. Am Vormittag lag die Hella-Aktie sogar mit 2,75 Prozent im Plus und gehörte damit zu den stärksten Werten im MDax . Am Markt seien schwache Quartalszahlen bereits erwartet worden, sagte ein Aktienhändler.
Hella beschäftigt an mehr als 100 Standorten rund 32.000 Mitarbeiter und ist nach eigenen Angaben einer der 40 größten Zulieferer weltweit. (dpa-AFX/gem)
