Wolfsburg. Der "Financial Times" zufolge hat der britische Finanzinvestor TCI mit Aktienkäufen einen zweiprozentigen Anteil an Volkswagen im Wert von rund 1,2 Milliarden Euro aufgebaut, allerdings handele es sich um Vorzugsaktien, die nicht stimmberechtigt sind. Die Aktienkäufe durch TCI werden im Aufsichtsrat von Volkswagen bislang gelassen zur Kenntnis genommen. Unklar ist, wie der Finanzinvestor Einfluss bei VW mit seiner stabilen Aktionärsstruktur gewinnen will. Aus dem Umfeld eines Aufsichtsrates hieß es, die Einflussmöglichkeiten der Aktionäre bei VW seien durch die Verteilung der stimmberechtigten Stammaktien auf die Familie Porsche/Piëch, das Land Niedersachsen und den Großaktionär Katar sehr begrenzt.
TCI-Chef Chris Hohn wird von "manager-magazin.de" und der "Financial Times" mit heftiger Kritik zitiert: "Es ist das schmutzige Geheimnis des Volkswagen-Konzerns, dass das Management über Jahre reichhaltig entlohnt wurde, obwohl es einen Kollaps der Produktivität und des Gewinns zu verantworten hat."
In einem Brief an VW-Vorstände und -Aufsichtsräte, über den unter anderem die "Financial Times" berichtete, rechnet Hohn vor, dass der operative VW-Gewinn zwischen 2011 und 2016 bei 11,3 Milliarden Euro verharre. "Schockierenderweise haben die neun Mitglieder des Vorstandes in dieser Zeit 400 Millionen Euro eingestrichen."