Mehrere Verbände haben die dreijährige Arbeit der Regierungskommission "Nationale Plattform Zukunft der Mobilität" (NPM) als zu autolastig gerügt. "Insbesondere kritisiert das Bündnis den fehlenden Willen, den Autoverkehr spürbar zu reduzieren", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. "Von der nächsten Bundesregierung fordern die Organisationen klare Priorität für Fuß-, Rad- sowie öffentlichen Nah- und Fernverkehr." Unter dem Strich bezweifeln die Kritiker, dass die von dem Expertengremium empfohlenen Maßnahmen ausreichen, um die Klimaschutzziele im Verkehr zu erreichen.
Zum Ende der Amtszeit der jetzigen Bundesregierung übergibt das Beratergremium seinen Abschlussbericht an Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). Der Bericht wird am Mittwoch während des internationalen Mobilitätskongresses ITS in Hamburg vom Vorsitzenden der Kommission, Henning Kagermann, vorgelegt. Die im Koalitionsvertrag von Union und SPD verankerte Kommission sollte Vorschläge für Klimaneutralität im Verkehr erarbeiten, sich aber zugleich auch dazu äußern, wie die deutsche Autoindustrie wettbewerbsfähig bleiben kann.
Die Kritik wird unter anderem getragen vom Fahrradclub ADFC, der Allianz pro Schiene, dem Umweltverband BUND, dem Branchenverband des öffentlichen Nahverkehrs, VDV, sowie dem Deutschen Städtetag.