Detroit. "Seit ich ein Kind war, wollte ich immer in die USA, aber ich konnte es mir nie leisten", schrieb Volkswagen-Mitarbeiter S. 2013 in einem Firmenblog. Dank seines Jobs bei VW habe er sich den Traum dann doch erfüllen können, die "Liebe zu Amerika" sei dadurch noch stärker geworden. Heute ist das Land seiner Kindheitsträume für S. ein Albtraum. Der VW-Manager steht in Detroit als Mittäter im Abgas-Skandal vor Gericht, ihm droht eine lange Gefängnisstrafe.
"Wir rufen den Fall 20394 auf, die Vereinigten Staaten von Amerika gegen S.", sagt die Gerichtssprecherin. Wie versteinert steht der 48-Jährige da, während sein Anwalt die Vorwürfe –Verschwörung zum Betrug und Verstoß gegen Umweltgesetze –zurückweist. Die Anschuldigungen sind heftig: Die Klageschrift umfasst Straftaten von gezielten Falschaussagen bis hin zur Vernichtung von Beweismitteln.