Präsident Donald Trump hat die USA siegessicher in den Handelskrieg mit China geführt. Solch ein Konflikt sei "leicht zu gewinnen", strotzte Trump noch im vergangenen Jahr vor Zuversicht. Doch inzwischen merkt auch der US-Präsident: Wenn die beiden größten Volkswirtschaften miteinander in den Ring steigen, bleibt keine Seite unverletzt. Inzwischen werden die Schläge immer heftiger - und weder Chinas Xi Jinping noch Trump scheinen bereit, nachzugeben. Bereits am Sonntag treten neue Strafzölle auf chinesische Importe im Wert von schätzungsweise 110 Milliarden US-Dollar in Kraft.
Die Arbeitslosigkeit in den USA ist weiter niedrig, doch das Wachstum hat sich unter dem Eindruck des Handelskriegs schon verlangsamt. Die Kosten der Strafzölle kommen inzwischen bei den Verbrauchern an; für Unternehmen ist die von den Handelskonflikten geschaffene Unsicherheit Gift. Warnsignale am Anleihenmarkt, nervöse Investoren und Prognosen von Analysten deuten auf eine Wachstumsdelle hin.
Trump weist solche Warnungen entschieden zurück, beschimpft aber die US-Notenbank Fed und fordert Zinssenkungen, um die Wirtschaft anzukurbeln. Eine Rezession wäre für ihn verheerend: Er hat steigende Aktienkurse und eine florierende Wirtschaft zum Kern seiner Bewerbung um eine zweite Amtszeit bei der Wahl im November 2020 gemacht.