FDP-Chef Christian Lindner hat in der Klimaschutzdebatte vor Verboten gewarnt. "Niemand auf der Welt würde uns folgen auf dem Weg, Wohlstand zu verlieren und den Menschen ihren Lebenswandel vorzuschreiben", sagte er am Sonntag im ARD-Sommerinterview in Berlin. Stattdessen brauche es technische Lösungen wie alternative Treibstoffe für Flugzeuge. Er halte nichts von Weltuntergangsszenarien und nichts davon, "den Menschen Verzicht und Askese zu predigen".
Trotz guter Umfrageergebnisse für die Grünen gebe es einen Rekord bei Flugreisen. "Das zeigt mir:Auf dem Weg in die Verzichtsgesellschaft werden die Leute nicht folgen". Offen zeigte sich der FDP-Chef für die Idee eines CO2-Preises. Seiner Meinung nach müsste dieser sich aber am Markt bilden. Lindner schlug vor, eine Gesamtmenge an Kohlendioxid festzulegen, die bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft noch ausgestoßen werden kann. "Und jeder, der einen Anteil daran haben möchte, für Fliegen, Verbrennungsmotor, für Energie oder Fleisch, muss sich seinen Anteil an diesem Budget kaufen". Dann werde eine Start-up-Mentalität entstehen, weil die günstigsten Wege gesucht würden, CO2 zu vermeiden. (dpa/fuh)
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