Für Knorr kommt der Meinungsschwenk von Haldex überraschend. Aufgeben wollen die Münchener deswegen aber nicht. "Unsere Sicht auf die geplante Akquisition und das Kartellfreigabeverfahren ist unverändert", heißt es in einer ersten Stellungnahme von Knorr-Bremse. Der Konzern werde die Übernahme weiter vorantreiben und kurzfristig über die nächsten Schritte entscheiden.
Bereits im April hatte Knorr-Bremse eine Verlängerung vom 16. Juni auf den 26. September 2017 beantragt. Die Münchner hatten sich im vergangenen Oktober in einem Bietergefecht gegen den Autozulieferer ZF Friedrichshafen durchgesetzt. Sie wollen 125 schwedische Kronen je Aktie zahlen, insgesamt umgerechnet rund 583 Millionen Euro.
Bei ZF war Haldex vor allem wegen seiner Technologie für Lkw-Druckluftbremsen begehrt. ZF hat solche bislang nicht im Angebot und wollte mit der Übernahme die Produktpalette abrunden. Zwischen Haldex und Knorr-Bremse gibt es hingegen Überschneidungen. Der Konzern von Gründer und Eigentümer Heinz Hermann Thiele hat für etwaige Kartellauflagen aber bereits die Bereitschaft angedeutet, Unternehmensteile zu verkaufen. (dpa/mer/ree)
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